Endlich! Stefanie Böhm und Micha Acher haben mit ihrem gemeinsamen Projekt MS. John Soda den zweiten Longplayer auf den dankbaren Markt geworfen. Die beiden vielbeschäftigten Tausendsassas (Stefanie Böhm steuert bei Couch Keyboard und Gitarre bei, Micha Acher spielt u.a. bei The Notwist, Tied and Tickled Trio, 13 & God, usw.) verstärkten sich auf „Notes And The Like“ mit den Quasi-Mitgliedern Thomas Geltinger (Couch) am Schlagzeug und Carl Oesterhelt (FSK, Carlo Fashion). Herausgekommen ist eine Platte, die beim ersten Hören so gar nicht an „no p. or d.“ anzuknüpfen scheint. Die neun Indietronik-Pop-Songs fallen erheblich ruhiger, melancholischer und intimer aus als noch auf dem viel rockigeren und nach vorn preschenden Vorgänger. Beinahe gewinnt man den Eindruck, mit dieser Platte ein opulentes Songwriteralbum in Händen zu halten, mit dem es sich gut einem kinoreifen Sonnenuntergang entgegen schwelgen lässt. Marrying chamber music für verliebe Indieherzen! Mit für diesen Eindruck dürfte vor allem die ausufernde Instrumentierung verantwortlich sein. Glockenspiele, ein zartes Vibrato und gar Streicher („A Million Times“) verwöhnen die erwartungsvollen Ohren. Etwas zurück genommen wurden hingegen die Elekronikpassagen, geblieben aber ist der gewohnt bezaubernde Gesang von Stefanie Böhm. Das einzige, was man dieser Platte vorwerfen könnte, ist, dass sie etwas die Spannung vermissen lässt, die man von „no p. or d.“ und der wunderbaren „While Talking“-EP gewohnt ist. Eine Ausnahme bilden hier vielleicht „No One“ und das verhältnismäßig rumpelnde „Scan The Ways“. Unter'm Strich bleibt „Notes And The Like“ aber ein beachtliches Album, an dem jeder Weilheim- und MorrMusic-Liebhaber Gefallen finden wird. Und auf der Bühne waren Ms. John Soda schon immer am beeindruckendsten. Lauter, körperlicher und direkter wird es auch auf den Konzerten der anstehenden Tour zugehen, die hiermit noch einmal besonders ans Herz gelegt sein soll.
