Manche Menschen sind einfach cooler als andere. Sie sind von Natur aus lässiger, sie machen tolle Dinge. Und selbst das, was eigentlich doof ist, wird gut. Wenn diese manchen Menschen es nur tun. Nun, Jens Rachut ist eindeutig einer von ihnen. Und seine neue Band so eine, die eigentlich gar nicht gehen würde. Mit ihm aber gut ist. SAUgut natürlich. Jens Rachut – der zuvor mit unter anderem Angeschissen, Blumen am Arsch der Hölle, Dackelblut, Kommando Sonne-Nmilch und Oma Hans deutsche Punk-Geschichte geschrieben hat – braucht für seine Alte Sau nicht viel. Eine Orgelspielerin, die auch singt, und einen Schlagzeuger. Fertig. Keine Gitarre, kein Bass, kein Ballast. Dafür ein Rachut in Höchstform, Freunde, die ihm Platz machen, und klasse Texte, die keiner kapiert. Und aus alledem wird dann ein ultra-spannendes Album, das tatsächlich keinem Genre angehört. Denn mit Punk und Rock ist hier nicht viel, mit allem anderen auch nicht. Alte Sau ist Rachut 2014, ist dunkle Psycho-Mucke, ist Horrorfilm-Untermalung und Sprechgesang, ist ein Schrei ins Gesicht, ein Mittelfinger hinterher und eine Ansammlung wirrer, verrückter Fetzen Text und Ton. Und dabei ein großer, SAUgroßer Spaß.
