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Gesehen! Euroblast Vol. 8 mit Panzerballett, DispersE, Exivious, Scar Symmetry, Long Distance Calling / 21.10.2012, Köln, Live Music Hall

Zukunftsmusik

Text: Klaus Reckert      Live-Fotos: Tobias Berk

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"Vielleicht seid ihr noch nicht so weit, aber eure Kinder werden das lieben", scherzte Panzerballett-Choreograph Jan Zehrfeld bei der Ansage von "Some Skunk Funk" - und wies damit vieles, was auf der achten Ausgabe des Euroblast geboten wurde, als Zukunftsmusik aus. Und gab mit "Time Of My Life" eine Einschätzung dazu ab, wie sich die Münchner Gäste zum nun schon zweiten Mal auf dem Festival fühlen mochten.

Panzerballett

Panzerballett

Das wieder einmal wundervolle Panzerkonzert begann damit, dass Jan "für die Headbanger" den 5/10-Takt der im Original aus "Dirty Dancing" stammenden Nummer anzählte. Alexander von Hagkes Saxophon übernahm hier gewohnt virtuos die Gesangslinie - und mehr. "Mustafari Likes Di Carnival" präsentierte auch ein qualmendes Solo von Alexander über Reggae-Rhythmik. Bei den straffen Pantera-Riffs von "Vulgar Display Of Sauerkraut" wurden auch die zunächst erschrockenen Euroblast-Rocker endlich locker, die sich zum ersten Mal mit dem Verkrassungs-Phänomen Panzerballett auseinandersetzen mussten. Übrigens tröstlich mitanzusehen, dass sich auch Saxophonisten mit "explodierenden", kohlesäurehaltigen Getränken ordentlich bekleckern können. Mit dem unveröffentlichten "Sax Dictator" ging ein großartiges, nur zu kurzes Set zu Ende. "Are you ready for some mindfuck" hatte der jede Band ansagende Euroblast-Veranstalter John (kein Riese, aber mit umso größeren Ohrringen) vor dem Ballett-Beginn gefragt. Dem tosenden Beifall nach waren genau das spätestens nach dem dritten Stück alle Besucher.

Vor dem (Tech) Death von Dackeldrama (Akeldama) flüchteten wir in die an diesem Tag noch wärmende Sonne und kehrten erst zu ein paar Stücken von DispersE zurück. Die noch sehr jung wirkenden Polen sind frisch bei Season Of Mist untergekommen. Und nach dem, was von der Band in Köln live geboten wurde, kann man dem Label zu der Wahl gratulieren. Vom gesamten Billing noch am ehesten als reine Prog-Formation anzusprechen, gefielen vor allem der starke, cleane Gesang von Sänger/Keyboarder Rafal Biernacki und die "tribal grooves" von Schlagzeuger Maciek Dzik. Auch von der zwei Ex-Cynic-Mitglieder in ihren Reihen zählenden niederländischen Fusionmetal-Combo Exivious gaben wir uns mehrere Stücke - mit wachsendem Vergnügen! Insbesondere das epische "All That Surrounds" geriet zusehends beeindruckend, während "An Elusive Need" positiv an Subsignal erinnerte. Der einen Fretless bedienende Robin Zielhorst war für unsereinen der ausdrucksstärkste Bassist von allen Combos, die wir an diesen zwei Tagen gesehen haben.

C.B. Murdoc ist da vergleichsweise eher etwas für die niedrigeren Instinkte. Für die wurde dann aber auch einiges geboten. Unter anderem sorgte Sänger Johann Ljung für optische Zusatzstimulierung durch die Beleuchtung einer (GoPro?) Videokamera, die - parallel zum Mikrofon gehalten - sein Gesicht schaurig erleuchtete. Solcherart illuminiert hopste der nicht ganz leichtgewichtige und deutlich enthusiasmiert wirkende Frontmann auch schon mal in den Fotograben - dem er aber entgegen allgemeiner Erwartung auch wieder entstieg. Immer noch erstaunlich gut im Zeitplan ging es nun mit Tesseract weiter. Alleinstellungsmerkmale waren der unverzerrte, aber dramatische Gesang vom neuen Sänger Ashe O'Hara und starkes, teils unveröffentlichtes Material, aber auch Klassiker wie "Nocturne" oder "Deception".

Der MeloDeath der Schweden Scar Symmetry brachte die Euroblastler mit starkem Material wie "Rise Of The Reptilian Regime" und mit Schwerstarbeiter-Bühnenshow zum Pogen, bis es schließlich Zeit für den Top-Act und Rausschmeißer wurde: Long Distance Calling. In gewohnt-beliebter Weise segelten Jan Hoffmann & Co. über die die selbst getürmte instrumentale Soundthermik hinweg, etwa beim von saftigem Slide-Spiel befeuerten "Black Paper Planes". Ganz genau so wird man die Münsteraner übrigens vermutlich nicht wieder hören, da auf dem im März erwarteten Album "The Flood Inside" mit Martin "Marsen" Fischer zumindest zeitweilig ein Sänger agiert (Pigeon Toe, ex-Fear My Thoughts). Sakrileg? Abwarten. Ladies and Djentlemen: freuen wir uns einstweilen auf das Euroblast 2013!

 

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Links:

>> Festival-Info Euroblast Vol. 8 bei POP FRONTAL

>> Live-Tipp (12.09.12): Euroblast Festival - Blast, Present and Future

>> Live-Tipp (12.09.12): Panzerballett - Ich glaub, mich knutscht ein Tank

>> Konzertbericht Long Distance Calling @ ProgPower Europe 2011 bei POP FRONTAL

>> Video "Panzerballett - Live @ Euroblast Vol. 8" bei youtube.com

>> Video "Exivious - Live @ Euroblast Vol. 8" bei youtube.com

>> Homepage Euroblast

>> Homepage Panzerballett

>> Homepage Disperse

>> Homepage Exivious

>> Homepage C.B. Murdoc

>> Homepage Tesseract

>> Homepage Scar Symmetry

>> Homepage Long Distance Calling

 

DispersE

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Exivious

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Tesseract

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Scar Symmetry

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Long Distance Calling

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