Was ist denn der Unterschied zwischen den Caddies auf der Bühne und auf CD?
Mark Iversen: Auf der Bühne ist viel mehr Alkohol im Spiel als im Studio. Außerdem
entwickelt das Tempo auf der Bühne schnell ein Eigenleben. Meistens besteht
jedoch ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Dingen …
Warum habt ihr in Kanada und nicht in eurer Heimat Kalifornien aufgenommen?
Mark Iversen: Weil es in Toronto immer sehr gut für uns lief, und wir dachten, wir sollten
uns dafür bei den Fans in Toronto revanchieren. Ein weiterer Grund war, dass
die Show am St. Patrick’s Day statt fand. Wir konnten also davon ausgehen,
dass die Leute während der Show gut drauf sein und mächtig Krach machen
werden. Wenn wir es in Kalifornien aufgenommen hätten, hätte man wahrscheinlich
Grillen zirpen und eine Stecknadel fallen hören können.
Wann kann man mit einem neuen Studio-Album rechnen? Und wie wird das klingen?
Mark Iversen: Wir haben bereits erste Ideen, aber die sind noch alle im Anfangsstadium. Doch
ich glaube, das werden tolle Songs. Ich bin mächtig aufgeregt, sie aufzunehmen
und zu veröffentlichen. Da wir aber bis Januar noch eine Menge touren werden,
können wir daher frühestens um den Februar herum ins Studio gehen. Aber
wir wollen es nicht überstürzen, also kann man nur spekulieren, wann
es erscheinen wird.
Ihr mixt eine Menge musikalischer Stile. Welches Instrument wird man aber niemals
auf einem Caddies-Album hören?
Mark Iversen: Gar keins. Denn ich würde Musik gerne machen, wie Tom Waits es in den 80er
Jahren getan hat, und alles Mögliche benutzen, um Klänge zu erzeugen.
Dann ein Text dazu, vielleicht etwas Percussion aus dem Mittleren Osten, und es
könnte nicht ganz doof klingen …
Welches ist der schlechteste Mad-Caddies-Song aller Zeiten?
Mark Iversen: "We'll start to worry when the cynics start believing" von "Rock
the Plank". Ich habe ihn ehrlicherweise im meinem ganzen Leben noch nie gehört
und habe es auch nicht vor. Das dürfte als Erklärung reichen oder?
Wie würde die Welt aussehen, wenn George W. Bush ein Fan der Mad Caddies
wäre?
Mark Iversen: Vielleicht nicht besser, als sie jetzt auch aussieht. Ich befürchte, sie
sähe sogar noch schlechter aus, weil er mehr trinken, eventuell ein Blackout
bekommen und dann auf den dicken, roten Knopf drücken würde. Aber hoffentlich
hat er in vier Wochen ja unbegrenzten Urlaub. Und wenn die Welt dann wieder langsam
normal wird, kann er auch unsere Musik wieder mögen.
Wie viel politische und soziale Macht haben Musik und Projekte wie Punkvoter.com
und die "Rock Against Bush"-Compilations?
Mark Iversen: Ich glaube schon, dass diese Sachen wichtig sind. Was Fat Mike macht ist wirklich
großartig, und ich hoffe, all die Dinge siegen über den Stumpfsinn
und die Ignoranz der jungen Wähler in unserem Land.
Und nun ging's zum Konzert ins Hamburger Logo!
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