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Gesehen! The Miserable Rich / 17.01.2009, Hamburg, Prinzenbar

Präsentiert von POP FRONTAL

Aller guten Dinge sind Vier

Text: Sandra Kriebitzsch
Live-Fotos: Michael Kellenbenz (Reeperbahnfestival 2008)

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Bereits zum vierten Mal innerhalb von neun Monaten kamen The Miserable Rich aus Brighton in die Hansestadt. Nach einem Gig im Mai im Grünen Jäger war das famose "Kammerquintett für moderne Songs" Ende September beim Reeperbahn Festival zu Gast. Das im November in der Prinzenbar angesetzte Konzert der folgenden Tour wurde kurzerhand in die Fabrik verlegt, um Isobel Campbell und Mark Lanegan zu supporten. Dass The Miserable Rich das geplante Headliner-Konzert nun im Januar nachholten, ist als feiner Zug zu werten. Und die Hamburger wussten das zu würdigen: die Prinzenbar war ausverkauft.

The Miserable Rich @ Reeperbahn Festival 2008

Davon war selbst die Band überrascht. Frontmann James De Malplaquet zeigte sich erstaunt darüber, dass so viele Leute 12 EUR für seine Band auf den Tisch gelegt hatten. Offensichtlich habe die Wirtschaftskrise Deutschland weniger hart getroffen, scherzte er und legte mit seinen überraschenden Deutschkenntnissen ein charmantes "Dankeschön für hergekommt!" nach. Überhaupt überzeugte er mit beachtlichen Entertainerqualitäten - von denen man beim Konzert beim Reeperbahn Festival noch kaum etwas bemerkt hatte.

Gute Laune war quasi Pflicht, denn viel besser als an diesem Samstagabend kann es eine Band kaum treffen: ein ausverkauftes Konzert, ein wohlwollendes, mitgehendes Publikum und eine Location, die so vorzüglich zur Band passt, wie die sprichwörtliche Faust auf’s Auge. Oder was für ein Raum eignet sich besser für eine Formation, die mit Geige, Cello, Akustikgitarre und Kontrabass musiziert, als die Prinzenbar mit ihrer imposanten Stuckdecke und den reizenden Engelsfiguren an der Wand?

Mit "Early Mourning", "Poodle", "Lullaby", "The Time That's Mine", allesamt vom aktuellen ersten Album "12 Ways To Count", eröffneten die fünf Herren ihr Set. Die weichen, eingängigen Saitenklänge und der anmutige Gesang von Mr. Malplaquet begeisterten sofort das Publikum. Denn eine Band, die in sozusagen "klassischer" Instrumentierung keineswegs angestaubt klingt, sondern einfach nur frische, perfekt arrangierte Popsongs auf die Bühne bringt, ist wahrlich etwas Besonderes.

 

 

Auch ein auf einem Barhocker trommelnder oder gefüllte Weingläser mit einem Geigenbogen bearbeitender Sänger ist eine eher selten anzutreffende Erscheinung. Neben den bekannten Album-Stücken - Höhepunkte sicher das mantraartige "Monkey" und das zynische "Pisshead" - fanden einige neue Stücke ihren Weg in die Setlist. Oftmals erklärte De Malplaquet seine teilweise skurrilen Texte: zum Song "The Knife-Throwers Hand" habe ihn der Film "The Girl on the Bridge" mit Vanessa Paradis inspiriert. Ein Messerwerfer, der suizidale Mädchen von Brücken rettet, um sie für sich arbeiten zu lassen, sei doch eine "seltsame Metapher". Und er liebe Metaphern!

Sogar eine Cover-Version sollte es geben. Maximal eine pflegten sie pro Konzert zu spielen, gab De Malplaquet vor und ließ das Publikum entscheiden: entweder das altbekannte Hot Chip-Cover "Over And Over" oder ein dem Publikum noch unbekanntes neues Coverstück. "New", tönte es fast einstimmig aus der Menge. Und schon nach den ersten Klängen war unschwer "Golden Brown" von den Stranglers zu erkennen, das auch mit Streichern wunderbar funktionierte. Wie eigentlich alles an diesem Abend, der nach drei Zugaben sein Ende fand. Mit der wundersamen Liedzeile "if you want to take me to the top of the tree, I’ll be a monkey for you" im Ohr ließ es sich leichtfüßig nach Hause schweben.

 

Links:

>> Info/Tourdaten The Miserable Rich bei POP FRONTAL

>> CD-Rezension (13.05.08): 12 Ways To Count

>> Homepage The Miserable Rich

>> The Miserable Rich: 12 Ways To Count - Reinhören und Kaufen bei amazon.de

 

The Miserable Rich: 26.09.2008, Hamburg @ Reeperbahn Festival 2008

The Miserable Rich

 

The Miserable Rich: 12 Ways To Count

The Miserable Rich: 12 Ways To Count

(Hazelwood / Indigo)

 

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