Die bereits vierte Ausgabe der "Up In Smoke"-Karavane erreichte die Rheinmetropole an einem Montag.
Das war wohl der Hauptgrund dafür, dass sich nur eine überschaubare, zweistellige Anzahl von Rauchanbetern
im Underground eingefunden hat. Am Billing kann es unmöglich gelegen haben! Denn diesmal wurde der Friedensjoint
our very own Grandloom, den Franzosen Glowsun sowie den ganz besonders wunderbaren Stoner-(Eid)genossen Monkey3 gereicht!
Pünktlich ging es erstmal los mit Grandloom aus Cottbus. Ihr "Sunburst"-Album und fleißiges Supporten für u.a. My Sleeping Karma, Karma To Burn oder Gorilla Monsoon hatten sie als geeigneten Opening Act für Up In Smoke ausgewiesen. Musikalisch ließ sich das auch in etwa nachvollziehen. Auch beim "Stage acting" mag man Abstriche machen – ist halt nicht jeder Künstler eine selbstverliebte Superrampensau. Doch so viel Kritik sei erlaubt: Bei der Interaktion mit ihrem Publikum ist bei den Brandenburgern noch Luft nach oben. Blickkontakt wird konsequent vermieden, Ansprachen sowieso. Wenn Stücke überhaupt angesagt werden, wird der Titel nuschelig dem Fußboden zugeraunt... Um 21:40 Uhr war relativ abrupt, jedenfalls unangekündigt, Feierabend.
Setlist Grandloom:
Woodbridge
M. Lunch
Larry Fairy
Swamb
Orbit Wobbler
Apollo Moon
Bei Glowsun wirkte vieles schon eingespielter. Stilistisch recht ähnlich wie die Aufmacherband gelagert, schienen die Franzosen um Sänger/Gitarrist Johan Jaccob erheblich lockerer und kamen entsprechend gewinnender über die Rampe. Auch dass wenigstens gelegentlich ein wenig gesungen wird, sorgt für Abwechslung (beispielsweise noch in Salzburg hatte dies wegen Stimmverlust entfallen müssen). Leider blieb es wie bei Band 1 wieder extrem dunkel – nur die Bassdrum setzte tapfer das Licht einer Lavalampe gegen all die Finsternis. Das gebotene Material stammte teils vom 2008er Debüt "The Sundering", teils von der aktuellen "Eternal Season"-Großtat. Jaccob ist übrigens auch ein szenebekannter Künstler, der beispielsweise Logo und Plakate der "Up In Smoke"-Reihe entworfen hat.
Setlist Glowsun:
Death Face
Virus
The End
Dragon Witch
Thing
Lost Soul
Sleepwalker
Monkey
Das letzte Glowsun-Stück "Monkey" bot die perfekte Überleitung zum unangefochtenen Höhepunkt des Abends. Monkey3 haben sich spätestens mit ihrem Drittling "Beyond The Black Sky" großes Interesse und Respekt erarbeitet. Boris (guit), Picasso (bss), Walter (drms) und dB (key, samples) kommen ohne Gesang aus, reichern ihren Psychedelic Stoner Rock aber so gekonnt mit dramatischem Aufbau, einem einzigartigen Umgang mit Obertönen und Tastenbeiträgen an, dass sie vom Unterhaltungswert in einer anderen Liga spielen. Die kunstvollen, prächtig auf die Musik abgestimmten Projektionen auf Wänden und Bassdrum fügen eine weitere Ebene hinzu. Und bei aller Wucht, zu der sich die Stücke unfehlbar aufschwingen, bleibt trotzdem immer etwas Sanftes – kreischende Misstöne kommen bei den Affen nicht vor. Den einzigen Missklang bei ihrem schlicht schönen Konzert lieferte die Tatsache, dass dB fröhlich auf der Bühne kiffte, was dem Publikum jedoch von einer für das Underground untypisch rigiden Security verweigert wurde… Nach dem Rausschmeißer "Once Upon A Time In The West" konnte man, in die Wildwest-Nacht hinaus reitend, wirklich sagen: "Monkey on my back" – gebt Euch diese großartige Schweizer Band, wenn ihr die Chance dazu bekommt!
Setlist Monkey3:
Xub
Driver
Electric Mistress
Camhell
Motorcycle Broer
Last Gamouzao
New Song With No Title Yet
Jack
Through the desert
Once upon a time in the west
PS: Ein besonderer Dank geht an Andi Weimann
(hier sein >> YouTube-Channel)
für die unglaublich zeitnahe Bereitstellung der Links zu seinen von den Bands freigegebenen Filmen von den München-Gigs der Roadshow!