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Gesehen! Yes / 08.12.2009, Düsseldorf, Philipshalle

Drama im Weltall

Text: Carlo. G. Reßler      Live-Fotos: Sati (www.satipics.de)

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Es ist die große Zeit der Bandjubiläen. Viele Größen der Psychedelic-Szene feiern derzeit ihr vierzigjähriges Bestehen. Da dürfen natürlich auch die 1969 gegründeten Prog-Symphoniker Yes nicht fehlen. Trotz gesundheitlicher Probleme ihres "Stamm"-Sängers Jon Anderson ist die Band auf großer Europatour und macht dabei auch in der Düsseldorfer Philipshalle Station. Zuletzt schauten die Briten in ihrer klassischen Besetzung mit Rick Wakeman (keyb), Steve Howe (git), Alan White (drums), Chris Squire (bass) und Sänger Jon Anderson auf ihrer "35th Anniversary Tour" im Jahre 2004 bei uns vorbei. Bei der diesjährigen "In The Present Tour" sind von diesem Line-Up nur drei Bandmitglieder dabei.

Yes

Rick Wakeman lässt sich von seinem Sohn Oliver an den Keyboards vertreten. Und für den stimmlich erkrankten Jon Anderson wurde der kanadische Yes-Coverband-Sänger Benoît David engagiert. Kurz nach 20 Uhr geht die Hallenbeleuchtung aus und gibt den Blick frei auf das vom Stammdesigner Roger Dean kreierte Bühnenbild mit farblich exzellent ausgeleuchteten, scheinbar frei im Raum schwebenden fallschirmartigen Flügeldekorationen vor einem funkelnden Sternenhimmel. Mehr braucht es scheinbar nicht als Kulisse für ein großes Progrock-Konzert.

Locker und frei von jeglichen musikalischen Zwängen startet die Band wie oft in der Vergangenheit mit dem Stück "Sibirian Khatru". Der neue Sänger Benoît David fügt sich dabei persönlich und stimmlich perfekt in die Band ein und erreicht mühelos die hohen Falsett-Töne von Jon Anderson. Auch eine Begrüßung der Fans auf Deutsch geht ihm leicht über die Lippen. Oliver Wakeman dagegen wirkt ein wenig unterkühlt, kaum ein Lächeln huscht ihm über das Gesicht, zudem klingen seine Keyboardtöne im Vergleich zum bestens ausgesteuerten Gesamtsound ein wenig "unterbelichtet".

Im Konzertverlauf folgen vor der violett ausgeleuchteten Sternenkulisse zwei selten gespielte Stücke vom 1980er "Drama"-Album, die Jon Anderson noch nie gesungen hat: Der Longtrack "Machine Messiah" und "Tempus Fugit" sorgen für begeistertes Raunen in der leider mit 1400 Besuchern nur spärlich gefüllten Philipshalle. Im Konzertverlauf kommen natürlich auch Klassiker wie "Close To the Edge", "Heart Of The Sunrise" oder "Owner Of A Lonely Heart" zu Live-Ehren.

 

 

Alan Whites Drum-Spiel erklingt gewohnt druckvoll und melodiös, Steve Howe zelebriert Fingerakrobatik von fesselndem Charme, und besonders Tieftöner Chris Squire beweist, dass Alter und Reife durchaus Hand in Hand gehen können. Abgrundtiefe Basspassagen meistert er genauso wie leise Intermezzi, während er sich nebenbei zu einer Art Bandleader entpuppt. Eine Rolle, die Neuling David (noch) nicht ausfüllen kann: ihm fehlt hier noch ein wenig die Leichtigkeit und Nähe zu den Fans.

Ein Konzert wie im Rausch endet nach zwei Stunden mit dem von Gitarrist Steve Howe genial eingeleiteten "Roundabout". Keinen Fan hält es nun mehr auf den Sitzen, und Standing Ovations geleiten die Band hinüber zur langen Ohrwurm-Zugabe "Starship Trooper", das mit weiten Soundteppichen und wirbelnden Kaskaden nochmals jeden Anwesenden in seinen Bann zieht. Ein großes, perfektes Rockkonzert von musikalisch überzeugenden Altmeistern, die nach gut zweieinhalb Stunden erschöpft und zufrieden lächelnd die Bühne verlassen.

 

Links:

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