Finn.: Traumhafte Mischung der Melodie-Meere

Finn.: Expose Yourself To Disco Education (Sunday Service / Indigo)

Erinnerungen an 2003. Einfühlsam und auf direktem Weg lässt der schüchterne junge Herr Zimmer alias finn. unsere Ohren vor ungläubigem Erstaunen empfindsam aufhorchen. Auf seinem Debütalbum „expose yourself to lower education“ formt besagter Mittzwanzigjähriger aus inniger Wärme und filigranen Befindlichkeiten Worte, die unsere Herzen zutiefst berühren und irritiert vor Ergriffenheit einen hauch sensibilisierter schlagen lassen. Seine zerbrechlich zarte Kopfstimme entführt uns in eine melancholisch-anmutende Parallelwelt kosmischer Klänge und lässt uns eintauchen in ein Meer wohltuender Melodien. Patrick Zimmer schleicht sich heimlich in die Herzen seiner Hörer. Bevor sich kyoto 2003 auflösten, war er Sänger und Gitarrist dieser Band. Sein Soloprojekt finn. ist zum Glück geblieben. Er vereint hier nicht nur Songwriting, Gesang, Gitarre, Synthesizer den Bass, sondern auch das Artwork für das Cover. Die vorliegende Remix-EP „Expose Yourself To Disco Education“ beinhaltet bemerkenswerterweise nicht nur fünf akustische Bearbeitungen überragender Elektronik-Größen dieses Debüts, sondern auch ein optisch ansprechendes Beiwerk voller Charme. „finn. und tomka: new adventures in low-fi“. Der in Zusammenarbeit mit Uta Röttgers entstandene zweiundfünfzigseitige Comic um einen Helden, den wir durch das Hamburger Schanzenviertel begleiten dürfen. Die zweite Hauptrolle spielt sein disco-affiner Mitbewohner auf Samtpfoten. Eine Katze mit Hornbrille, die sich gerne in Plattenläden aufhält. Der bezaubernde Housetrack „no slow-motion hype“ von Lawrence lässt wachsende Beats subtil aus den Untiefen emporsteigen und schließlich pulsierend auf der Oberfläche tanzen. Pillow und Jukka Reverberi, beide Mitglieder der Gruppe Giardini di Mirò, verwenden Loops und arbeiten in ihren Mixen mit analogen Instrumenten. Der elektrobeat-lastige Ritt mit The Waldron Hotel und The Dance Inc. durch die Stratosphäre lädt zu endlos träumerischen Sternstunden ein. Der halbstündige Gefühlsreigen erhellt unseren Kosmos zur düsteren Winterzeit. Der nächste Sternschnuppenzauber neuer entrückter Klangwelten wird für das Frühjahr 2005 vorausgesagt, wenn der zweite Longplayer von finn. die Eisblumen übersäten Schaufenster der Plattenläden unseres Vertrauens zum Glitzern bringen. Zur vorliegenden EP gibt es am kommenden Donnerstag (16.12.) das Release-Konzert zusammen mit Idaho, Lawrence, The Waldron Hotel im Hamburger Knust!