Future of the Left: Curses - Würdiger Mclusky-Nachfolger

Future of the Left: Curses (Too Pure / Beggars Group / Indigo)

„Some bands split up because of musical differences. Mclusky split up because of differences“, beschreibt Sänger und Gitarrist Andy Falkous das Verpuffen seiner ehemaligen Band. Die Waliser, produziert und geschätzt von Produzenten-Größe Steve Albini, erreichten mit ihren rotzigen, krachig-groovenden Werken Kultstatus. Im Jahr 2005 und nach drei regulären Studioalben schloss sich die Akte Mclusky dann endgültig. Umso überraschender kam schließlich die Ankündigung einer „Reunion“. Mit einem Wechsel am Bass, den nun das ehemalige Jarcrew-Mitglied und Freund der Band Kelson Louis Mathias bedient, und neuem Bandnamen beschwören Future Of The Left mit „Curses“ den Geist ihrer ehemaligen Noise-Punk- Formation wieder herauf. Der Opener „The Lord Hates A Coward“ macht schon zu Beginn deutlich, dass sich auch am Sound der Band nicht allzu viel geändert hat. Jack Egglestones Schlagzeug verteilt noch immer ungestüme Ohrfeigen und Faustschläge. Und für Jon Chapples niederwalzenden Bass-Sound wurde der Verzerrungsregler weit über den Anschlag aufgedreht. Sänger Andy Falkous zeigt sich in Topform, und immer wenn sein knarzendes Gitarrenspiel sich erneut in sämtliche Gehörgänge fräst, stellt sich ein positiver Schmerz ein. Aber insgesamt weniger roh kommt „Curses“ im Vergleich zu den drei Mclusky-Werken daher. Deutliche Akzente werden im Jahr 2007 auf Catchyness und einen dominanten noisigen Groove gesetzt, stets geführt von den unverkennbar schnodderigen Vocals von Andy Falkous. Provokant herausgeschriene Statements wie „There is nothing like being owned“ im drumgewittrigen „Kept by Bees“ oder „Colleen is a pussy, a very pretty pussycat“ des ungemein hittigen „Manchasm“ zaubern Zeichen der Freude ins Gesicht und zeigen alten Mclusky-Anhängern, dass die Zeit der Betrübtheit nun ein Ende gefunden hat. Überrascht könnte sich ein jeder allerdings über unerwartet poppige Melodien eines „Suddenly it's a Folk Song“ oder der klaviergetragenen Schlussnummer „The Contrarian“ zeigen. „Curses“ ist das vielleicht rundeste und spannendste, wenn auch unagressivste Album der zwei verbliebenen Drittel Mclusky und tritt als mehr als würdiger Nachfolger der begrabenen Vorgängerband auf. Nicht verändert haben sollten sich die einzigartigen Livefähigkeiten der Waliser, zu bestaunen ab Anfang Oktober als Against Me!-Support und in der zweiten Novemberhälfte im Rahmen einer Headliner-Tour!