The Lemonheads - Robinsonaden

The Lemonheads Konzerte/Tourdaten

Haben Nick Cave, Yo La Tengo und The Eagles eigentlich irgendetwas gemein? Wenn wir schon so fragen? Aber als Hamburger hat man ja an sich ganz andere Assoziationen im Kopf, die beim Stichwort The Lemonheads sofort zum Halbleben erweckt werden. Damals in den Neunzigern, als Evan Dando und seine Kombo noch vor Soul Asylum im Docks eröffnen durften. Sollen wir lieber sagen: Mussten? Der Abend war zwei hanebüchen verwirrte erste Songs jung, die Hoffnung enorm, dass es schlimmer nicht mehr kommen könnte. Natürlich kam es. In Form des sturzbetrunkenen (oder so) Evan Dando, der behände zwischen den Monitorboxen hindurch über lange Kabel hinweg im Eiltempo (für andere gefühlt in Zeitlupe) mitten in den Bühnengraben… donnerte. Was später beim Hauptact und dessen Überhit „Runaway Train (Never Comin' Back“) noch für den einen oder anderen schmutzigen Kalauer reichen sollte. Passiert war das alles übrigens zu den ersten, beinahe bis zur Unkenntlichkeit verstümmelten Takten von „Mrs. Robinson“. Und der Legende nach war ein gewisser Olli Schulz der und die rettende Hand vor den Brettern, die die Welt bedeuten. Bleibt nur noch die Frage von ganz am Anfang übrig: Nun, alle drei gehören zu den Künstlern, die sich als Vorlage auf dem Lemonheads-Cover-Album „Varshons 2“ 2019 geehrt fühlen dürfen. Und das ist vollends ironiefrei zu verstehen, bitte. Im Hamburger Ereignis zu rühren ist das eine, diese Band als ewig wichtig zu verstehen ist angesichts ihres Jahrtausend-Albums „It's A Shame About Ray“ nur die einzige richtige Konsequenz. Manchmal braucht es einfach nur ein kurzes Dutzend Liederschmerzen für die Unsterblichkeit.