Wann ist ein Mann ein Mann, was ist Mannsein minus toxische Maskulinität und was kann man tun, gegen rechte Männer und Männerrechtler mit steinzeitlichen Männlichkeitsbildern? Wie kann man - statt breitbeiniger, eisbadender, brusttrommelnder Macho, und damit ein Teil des Problems zu sein - Teil der Lösung werden? Fragen wie diese begleiten CONNY seit Jahren auf Schritt und Tritt - durch sein Privatleben und durch seine Kunst. Vor knapp vier Jahren hat der Kölner Rapper ein kreatives Spielfeld geschaffen, in dessen Rahmen er seitdem seine umfassende Suche nach einem Platz in der Welt, seine Begegnungen mit Schatten und Traumata aus der eigenen Vergangenheit, auch seine Lernprozesse in feministischer Theorie und Praxis dokumentiert: Die Album-Reihe "Manic Pixie Dream Boy". Auf das von einer rosarot-pastellfarbenen Bildwelt umsäumte "Manic Pixie Dream Boy, Vol. 1" aus 2021 und das von düster-gewittrigem Timbre gezeichnete "Manic Pixie Dream Boy, Vol. 2" aus 2022 lässt CONNY nun endlich das wuchtige, in vielerlei Hinsicht krönende Finale seiner Trilogie folgen. Dieses Album hallt radikaler, dringlicher, entschlossener, selbst in den ruhigen Momenten irgendwie lauter nach als seine beiden Vorgänger. Das liegt nicht zuletzt daran, dass CONNY mit maximal offenen Karten spielt und zwei Schritte weiter geht als bisher. "Manic Pixie Dream Boy, Vol. 3" ist das mit Abstand mutigste Projekt seiner Solokarriere - weil es mit harten, selbstkritischen Eingeständnissen gespickt ist; weil es dahin geht, wo?s unangenehm wird; weil es Schamgrenzen übertritt, die in der deutschsprachigen Musiklandschaft - speziell von cis-männlichen Protagonisten - selten bis nie übertreten werden. Im Schlüsseltrack "Duolingo" legt CONNY offen, wie häufig ihm - wenn es um den Ausdruck seiner Gefühle geht - bis heute die Vokabeln fehlen: "Wie nennt man das, wenn sie Sex will, aber du hast keine Lust?". CONNY hat Frieden geschlossen, mit dem Manic Pixie Dream Boy und der Idee, ihn erschaffen zu haben. Von nun an wird er seinen Weg in Richtung der neuen Welt - die alte ist schließlich viel zu klein - alleine gehen; weil er endlich Worte findet, wo vorher nur Zweifel und Schweigen waren. (Text: Presseinfo)
