
Was Kalipo von vielen seiner Zeitgenossen unterscheidet, ist der diskursive Tiefgang seiner Musik. Sie denkt mit: über Clubkultur als sozialem Raum, über Männlichkeitsentwürfe, über das Verhältnis von Oberfläche und Gefühl. Sie verweigert sich dem Zynismus, ohne ins Naive zu kippen. Und sie behauptet: Selbst in der dunklen Ecke des Dancefloors kann noch ein utopischer Moment aufleuchten.
Im Jahr 2025 klingt elektronische Musik nicht mehr wie die Zukunft. Sondern wie Erinnerung. Nostalgie ist die heimliche Leitwährung des Pop ? Kalipo ist einer der wenigen Künstler, der diesen melancholischen Rückblick nicht einfach hinnimmt, sondern in eine musikalische Praxis überführt, die sich der Vergangenheit bedient, um aus ihr ein anderes Morgen zu formen.
Im Zentrum: Kalipos Stimme, ruhig, fast beiläufig, wie ein Erzähler, der sich von alten Gewissheiten verabschiedet ? und dabei auf eine neue Form von Glück hofft. Eine Ästhetik des Loslassens, musikalisch wie textlich. Die Zukunft der elektronischen Musik liegt nicht im nächsten Drop ? sondern im nächsten Gedanken. (Text: Presseinfo)