
Einmal mehr begeistert es, wie Kreisky angespitzten Kunst-Rock, existenzielle Inbrunst und verbale Giftigkeit auf eine so überwältigende Art vereinen, dass sie dem säkularisierten Musikfreund die Sonntagsmesse ersetzen. Ein Novum auf "Adieu Unsterblichkeit? ist dabei, wie schnell und nachdrücklich die Band das Register wechseln kann. So stehen beim zwischen Wehmut und Wehleidigkeit pendelnden Titeltrack verspulte Pop-Abstraktion und rücksichtslose Ekstase Rücken an Rücken, "Geh mir aus der Sonne? schaltet von Mathrock zu blumigen Sixties-Tapezierungen und wieder retour und "Was ist das für eine Welt" wechselt über seine acht krautrockigen Minuten ohnehin mehrfach die Gänge.
Zelebriert wird die Kreisky-Messe im klassischem Rock-Line-Up: Schlagzeug (laut: Klaus Mitter), Bass (ebenfalls laut: Helmuth Brossmann), Gitarre (sehr laut: Martin Max Offenhuber), Gesang (kein bisschen leise: Franz Adrian Wenzl). Und das - auch nach mittlerweile zwanzigjähriger Bandgeschichte - mit allem nötigen und angemessenen Radau. Kreisky 2025, das ist eine einzigartige und unersetzliche Band am Höhepunkt ihrer Kunst. (Text: Presseinfo)