Ganz aktuell (und nach Entstehen dieses Reports) hatte die Formation Gelegenheit,
im gut gefüllten Kinocenter Cinelux Siegburg ihr erstes Video "My Secret"
(aus dem Album "Faces") zu präsentieren. Damit ließ man es
aber nicht bewenden, sondern - typisch Perzonal War - rockte direkt anschließend
mit einigen der neuen Songs das Odeon. Wem das noch nicht reichte, der bekam dann
beim abendlichen Konzert im CVJM die volle Dröhnung.
Besagtes Video weist - neben jeder Menge visueller Schrägheiten (merkwürdige
Begegnungen in der U-Bahn ... und am Ende detoniert ein WC...), die aber toll
zu dieser Musik und dieser Band und ihren Musikern passen - mehr als alles andere
auffallende und vermutlich sehr kostspielige Profi-Filmqualität auf.
Wie kam es zu diesem (in dieser Phase der Bandkarriere erst mal überraschenden) Streifen?
Metti: Das Video entstand auf Initiative von Regisseur Stephan Lacant, der
unsere Musik mochte, und Steffen Kaus, seinem Freund bei der bekannten Kölner
Film- und Stuntproduktion Action Concept (www.actionconcept.com; der Produktionsfirma
von u.a. "Der Clown", "Cobra 11" u.v.a.).
Wie aufwändig war der Dreh und wer hat letztlich die Kosten getragen?
Martin: Dieses Team war wie besessen - es wurde an vier Locations gedreht
und insgesamt haben rund 30 Personen mitgewirkt.
Metti: Die reinen Materialkosten hat unser Label AFM Records übernommen,
aber Personalkosten seitens Regisseur und Action Concept sind nicht angefallen:
die haben das aus purer Begeisterung umsonst gemacht.
Metti:Das gleiche Team, das bei unserem Shooting dabei war, hat übrigens
schon so Dinger wie "Born Identity 2", Mercedes-Werbespots oder Ärzte-Videos
gedreht!
Und wie wird die Vermarktung jetzt weitergehen in einem doch eher metal-unfreundlichen
Fernsehumfeld?
Metti: Soweit ich weiß, plant AFM, einen TV-Promoter einzustellen. (Scheint
geklappt zu haben, jedenfalls wird "My Secret" Airplay auf Viva und
Onyx haben, d. Red.). Hauptkameramann war kein geringerer als Stephan Schuh (der
schon beim erfolgreichsten deutschen Kinofilm „Der Schuh des Manitu“
hinter der Kamera stand ). Der ganze Dreh hat von Freitagnacht bis Samstagnachmittag
und dann von Sonntagfrüh bis in die Nacht gedauert - die haben einfach durchgearbeitet.
Das ursprünglich mal für Mitte April anvisierte vierte Album der Bandhistorie
"Faces" ist mittlerweise offiziell erschienen (obwohl bis dato leider
noch keine Promos verfügbar sind). Vor Ort in der Dr. Gernhart-Soundversuchsküche
(www.gernhart.de) gewährten Perzonal War POP FRONTAL jedoch wunderbare,
ausführliche Vorab-Eindrücke. Starker Stoff! Wie lang haben die Aufnahmen
diesmal gedauert? Ein eigenes Studio ist ja manchmal Fluch und Segen zugleich?
Martin: "Je nachdem, wie man rechnen will, haben die Aufnahmen zwei bis zweieinhalb
Monate gedauert. Wir müssen die Zeit im Gernhart ja durchaus auch selbst
buchen, da hier auch andere Bands aufnehmen. Insgesamt waren es aber eine total
angenehme Aufnahmezeit. " (Producer waren er und Metti, d. Red.)
Kommen alle Ergebnisse aufs Album?
Miss Marple-Fan Sascha: Wir haben insgesamt 16 Songs aufgenommen und abgemischt,
aufs Album kommen davon 13 plus eine Coda, darunter unsere bislang schnellsten
und härtesten Stücke überhaupt.
Das hatte uns nun vollends neugierig gemacht. Worauf sich eine wunderbare, wirklich
begeisternde Pre-Listening Session anschloss. Abermals bewegt sich die Musik zwischen
den Polen frühe Metallica, Melodic Thrash und moderne Rockmusik.
Das neue Album im Schnelldurchlauf:
"Devil In my Neck": Hier fallen vor allem die herrlichen Hintergrundchöre
auf (Martin sehr untertreibend: "Das ist hier konkret Metti auf sechs bis
acht Spuren, er ist nun mal der einzige von uns, der wirklich singen kann.";
"Burning Symbols": Erinnert noch am ehesten und positiv an die Highlights
des Voralbums "Different But The Same"; "Tears" (Martin: "Unser
'Mädchenstück". Die Halbballade rockt aber dennoch wie's vielzitierte
Tier und kommt 'rüber wie späte Metallica in gut); "Divergent":
krackelndes Vinyl-Intro, auf C tiefergestimmt [die Standardstimmung der Gitarren
auf diesem ingesamt einfach enorm fett klingenden Albums ist übrigens D]),
der einzige Ausflug in den Nu Metal auf einem Album, das Metallicas "St.
Anger" recht blässlich aussehen läßt; "Into The Fire":
(Sascha: Das Schnellste, was wir je gemacht haben"), knüppelgut und
mit angezerrtem Gesang; "My Secret": prächtig singendes zweistimmiges
Gitarrenthema und Hetfieldeske Sahnevocals von Metti; "Faces": der Titelsong
nimmt gleich durch einen fernöstlichen Tabla-Rhythmus gefangen und überrollt
uns tief, langsam und m ä c h t i g; "The Sleeper": enorm melodisch,
mit spannenden Echoeffekten und raffinierter Struktur"... Soviel lässt
sich jetzt schon sagen: Das stärkte PW-Album bislang und eine der vielversprechendsten
Rockveröffentlichungen des Jahres!
Wie gehts mit der Promotion weiter?
Sascha: Für die Club-Promotion wird vorab eine "Snippet"-CD mit
drei Songs erstellt. Ansonsten läuft das übliche Programm aus Bemusterung
von Radiostationen, Zeitungen und Webzines sowie Interviews an." Das wird
größtenteils vom Label für uns übernommen. Aber wie ihr gemerkt
habt, kümmern wir uns auch gerne selbst um Medienkontakte.
Ein Live-Dates-Portal wie POP FRONTAL interessiert natürlich besonders, wie
die ganze neue Pracht zu den Fans und auf die Bühne gebracht werden soll.
Wie bekommt ihr jetzt eine attraktive Tour hin und wie beurteilt ihr generell
das Livemusikbusiness in Deutschland derzeit?
Metti: Generell geht es dem Musiksektor grad wohl wegen der ganzen Downloadproblematik
etwas schlechter als in Vorjahren, jedenfalls was die Majors betrifft. Aus unserer
Sicht gesprochen ist das Geschäft auf jeden Fall härter geworden, denn
es gibt einfach so tierisch viele, sozusagen "zu viele" Bands. Keiner
will mehr ein Risiko eingehen. Für Bands ohne riesige eigene Albumverkäufe
bleibt für ernsthafte Tourneen häufig nur das 'Buy On'. Der Live-Sektor
insgesamt scheint etwas abgenommen zu haben.
Wie stellt man sich das vor, was kostet der Support-Slot bei einem attraktiven
Headliner, der natürlich auch stilistisch halbwegs passen sollte?
Metti: Da kann ich jetzt nur sagen, was ich aus eigenen Anfragen oder Erfahrungen
weiß. Eine dreiwöchige Tour von der Güte und Bekanntheitsgrad
wie etwa Rage oder Edguy kostet rund 30.000 Euro. (Mit Rage verbindet die Band
eine Freundschaft dahingehend, dass deren Gitarrist Victor Smolski eine Komposition
und phantastische Saitenarbeit zu "Different But The Same" beigetragen
hatte und dass sein nächstes Solowerk sehr wahrscheinlich in den Gernhart-Stuben
gemischt wird, d. Red.) Um Auftritte kümmern wir uns bislang überwiegend
selbst, wobei uns AFM Kontaktdaten zu Veranstaltern übermittelt hat.
Danke für Gespräch und Hörproben!
PS: And there are great news!
Perzonal War, proudly presented by POP FRONTAL, wird die Supportband für
die Double Headliner Tour von Circle II Circle (Band von Ex-Savatage-Sänger
Zak Stevens und Abräumer beim letztjährigen Wacken Open Air) sowie Blaze
(Bailey, Ex-Iron Maiden-Sänger) in Europa stellen! Auf dem Programm für
dieses Package stehen neben Gigs von Berlin bis Pratteln (Schwyz) oder Weert (Niederlande)
auch so schicke Events wie das Juz-Summer Open Air in Andernach mit u.a. Saxon,
Rose Tattoo und Ten Fold! Be there!
Links:
>> Künsterinfo Perzonal War bei POP FRONTAL
>> Homepage Perzonal War
>> Meldung 17.05.03: Perzonal War - Pflichttermin für Rockfreunde im Rheinland
>> Perzonal War - Faces: Reinhören und Kaufen bei amazon.de
>> Homepage Circle II Circle
>> Homepage Blaze
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