HIM: Ville Valo als “Solitary Man” auf Tour

HIM – And Love Said No…

Mit ihrer neuen, am 1. März erscheinenden Single „Solitary Man“ vom Best-Of-Album „And Love Said No – The Greatest Hits 1997-2004“ (VÖ: 15. März) lassen HIM alte Gewohnheiten wieder aufleben: zum ersten Mal seit ihrer ersten Scheibe landete wieder ein Coversong auf einem Album. Heute muss Neil Diamond dran glauben, damals wurden zwei bearbeitete Stücke aus früheren HIM-Tagen für „Love Songs, Vol. 666“ aufgenommen: „Don't Fear The Reaper“ von Blue Öyster Cult sowie Chris Isaaks „Wicked Game“. Letzteres wurde von der deutschen Plattenfirma als erste Single gewählt, und das dazugehörige Video konnte sich auf Viva Zwei platzieren. Schon zu dieser Zeit war der Name „His Infernal Majesty“ verkürzt worden, da er etwas sperrig war, und außerdem wollte sich die Band mit dieser Bezeichnung nicht zu sehr auf die Gothik-Schiene abgeschoben sehen. Denn obwohl die bevorzugten Themen des Sängers und Songschreibers Valo die Liebe und der (nicht unbedingt physische) Tod sind, vereinigt seine Musik die Sonic-Seducer- mit der Musikexpress-Leserschaft. Mit dem zweiten Werk „Razorblade Romance“ und der Single „Join Me“, die eigentlich „Join Me (In Death)“ heißt und auch auf dem Soundtrack zu „The 13th Floor“ enthalten ist, schafften es der androgyne Frontmann und seine Kollegen sogar auf VIVA. Damit fanden sie Einzug in zahlreiche Mädchenzimmer, und die guten alten Zeiten, als nur harte Rocker zu HIM-Konzerten kamen, waren vorbei. Gerne erinnert sich Ville Valo an diese Tage zurück, aber so kann's eben gehen, wenn die Zielgruppe plötzlich eine andere ist. Die dritte Scheibe „Deep Shadows And Brilliant Highlights“ geriet, mit Ausnahme der ersten Single „Pretending“, etwas ruhiger. Denn darauf verarbeitete der HIM-Chef seine 80er Wave-Vorlieben. Auf dem letzten Studioalbum „Love Metal“ – so die Bezeichnung Valos für seine Musik – geht es aber wieder härter zu: wie schon auf den ersten beiden Platten packte er auch hier gefällige Melodien in ein mehr oder weniger düsteres und hartes Rockgewand. Nach diesem Muster wurde nun auch der „Solitary Man“ durch die „Love Metal“-Mühle gedreht. Dieser Song wird sich sicherlich auch in das Set der anstehenden Tour aufgenommen: Ab Mitte März kann Ville Valo wieder lasziv und sicher gar nicht einsam seine Songs präsentieren.