Sedlmeir - Hard Rock Roboter

Sedlmeir – Hard Rock Roboter (Haute Areal)

Wenn der Rock'n'Roll dieser Tage sein schmutziges Jubiläum teils auf Hochglanz poliert via TV und bunter Wochenmagazine feiert, kommt zeitgleich einer von ganz weit „da unten“ aus den Tiefen der Kneipen und Fußgängerzonen daher. Sedlmeir ist per Definition der Mann mit den drei Akkorden und 190 BPM aus einer Beatbox, die mit stoischer Gelassenheit trashige 80er-Sounds in die Gehörgänge hämmert. Angetrieben von der Beat-Batterie wird das ehemalige Stereohools- und Firemen-2-Mitglied gesteuert vom „zentralen Hardrock-Prozessor“ und verifiziert mittels „Girl-Crazy-Turn-Modul“, „Good/Bad & Ugly-Chip“, sowie dem „Dream Realizer“ eine kochende 3-Akkorde-Mixtur, während sich die laufende Eier(!)uhr selten über drei Minuten bemüht. Sehr authentisch irgendwo hinter der lärmend Feuer spuckenden Gitarre versteckt, erzählt Sedlmeir (mal deutsch, mal englisch) dazu Geschichten aus dem Bermuda-Dreieck „Sex, Drugs & Rock’n Roll“ einer x-beliebigen Stadt. Im monatlichen Bewertungs-Wust der Neuerscheinungen bleibt dieser Streich sicher „außer Konkurrenz“ in der obligatorischen Punktevergabe der Musikerpolizei. Und doch geht das hier hinaus an die Gottschalks und Schlipsträger dieser Welt, die den Rock’n Roll am Samstagabend vom Sofa aus feiern. Oder wie es auf dem grünen Rasen so treffend heißt: „Wichtig is' auf'm Platz!“ Dem ist nichts hinzuzufügen, deshalb hinaus zu den Sedlmeir-Konzerten, von denen es vereinzelte in der nächsten Zeit geben wird.