Electric Eel Shock: Beat Me!

Electric Eel Shock: Beat Me (Demolition / Soulfood)

Zusammen auf Tour mit den Dwarves sind derzeit Electric Eel Shock. Sex Noise! Begleiterscheinung einer Wohngemeinschaft und Trauma unglücklich Verliebter. Jugendliche Radiosender würden es mit einem „Jetzt kannst auch DU es laut herausschreien“ quittieren. Die Rede ist vom neuen Album der Japaner Electric Eel Shock „Beat Me“. „I can hear the Sex Noise“ ist zwar nur Track Nummer Drei, steht aber als veritabler inoffizieller Untertitel parat. 12 fröhlich enthemmte kleine Rock'n'Roll-Bastarde haben die Japaner da auf einer knappen Dreiviertelstunde untergebracht. Die unglaubliche Welt des Glam Rock schleicht sich in den Keller hinunter, stolpert über Stoner-Steine, hobelt sich durch handfeste Gitarrenarbeit bis hin zum ersten Cover der Bandgeschichte „Iron Man“ (Black Sabbath). Und Punk Rock? Ja, auch! Neulich erst wieder. Im Molotow. Standesgemäße Umgebung, der Hamburger Kiez. Dort, wo in der Nähe auch mal drittklassige dauergewellte Metaller vor weiblichen Café-Gästen an ihrer eigenen Hose spielen. Muss man unaufgeregt zur Kenntnis nehmen, denn kurz vorher gerade haben Electric Eel Shock deutlich gezeigt, wo der (musikalische) Hammer hängt. „Killer Killer“ mag uns ähnlich an Monster Magnet erinnern wie hier und da ein Riff zwischen Gleich- und Wechselstrom. Die Show ist unbekümmert bis von sämtlichen Schmerzen befreit. Eine Frau aus dem Publikum wird auf die Bühne gebeten und darf den Takt mitbestimmen. Apropos Bühne. Viel zu klein die Bretter eigentlich, aber macht auch nichts. Man schafft sich Platz vor, über und hinter den Monitoren. Statisch ist an diesem Abend nur, wer immer noch vollkommen unbeteiligt an der Wand lehnt. Soweit wir sehen, tun das nur wenige Unverbesserliche. Den überflüssigen Bonus der Exoten sind sie zum Glück los. So ungewöhnlich das geklungen haben mag. Englische Texte jedenfalls ersetzen jetzt fast komplett die japanischen. Kann man sich drauf einigen. Wer würde denn auch schon Turbonegro wirklich auf Norwegisch hören wollen. Dann war da noch die E-Mail aus den US of A. Absender Jimmy Pop Ali, Anführer der Bloodhound Gang. Wollen EES wieder als Support haben. Den Zweikampf haben die albernen alten fetten Säcke bereits im letzten Jahr deutlich verloren. „Beat Me!“