22 Pistepirkko sind sowas wie die finnischen Eels. Oder der skandinavische Beck. Seit einem Vierteljahrhundert sind sie musikalisch unterwegs und kümmern sich keinen Deut um Trends oder Geschmäcker. Ob Hip Hop oder Trip Hop oder Breakbeat, die kriegen alles unter. Da fällt es wirlich schwer, die Kochmetapher zu vermeiden (eine Prise, ein Hauch, ein Löffelchen). Auf dem aktuellen Album „Drops & Kicks“ sind die Songs so verschroben und schnoddrig wie gewohnt und werden vom knödelnden Gesang von PK Keränen zusammengehalten. Der rote Faden ist diesmal der wiedergefundene Rock'n'Roll. Bestes Beispiel dafür ist der Hit „Rat King“. Der gefällt auch Stones-verwöhnten Eltern. Den ganzen September und nochmal Anfang November touren 22 Pistepirkko fleißig durch's Land – die beste Gelegenheit, diese Talente endlich zu entdecken. Und beim elegischen Refrain von „Sister May“ mal ohne Scham schunkeln und mitklatschen zu dürfen. Denn das passt dazu wie Birke zu Schwitzen.
