The Rogers Sisters: The Invisible Deck - Oben auf der Coolness-Skala

The Rogers Sisters: The Invisible Deck (Too Pure / Beggars / Indigo)

Vorweg: Die Rogers Sisters sind tatsächlich Schwestern. Eine singt und spielt Gitarre, die andere sitzt hinter den Drums. Sie haben einen eigenen Pub in New York. Die dritte Schwester ist Hawaiianer, er kümmert sich um den Bass und singt ebenfalls. Das alles gibt schon vor dem ersten Hören reichlich Punkte auf der Coolness-Skala. Und dann geht es los mit „Why Won't You“, und das ist noch während des erstens Hörens sowas von ein Hit, dass man glaubt, er sei schon immer dagewesen. Ganz anders, aber genauso großartig ist das folgende „Never Learn To Cry“, und Gleiches gilt für den dritten Song „The Light“. Es scheint nichts zu geben, was die Geschwister Rogers nicht könnten. Ob wirre, wie nichts weggespielte Rattenfängerstücke wie „The Clock“, nebelige Hypnosen wie das fast siebenminütige „Your Littlest World“ oder so rotzig vorgesetzte Brocken wie „The Conversations“, wo es knackt und knirscht vor Trockenheit. Und das alles mit ganz starker, verschnupfter, überheblicher Attitüde und immer mit Melodien, die einen nach Sekunden am Wickel haben. Stilistisch zwar irgendwie auf vielen Spuren fahrend, aber nie so eindeutig, dass man sie einholen könnte. Bevor die Bilder noch schiefer werden, machen wir's kurz: Die sind einfach mal alle arschcool, diese zehn Songs. Die Schwestern touren damit leider nur die übliche deutsche Vierer-Großstadtroute. Die gute Tat: Hingehen und jubeln, damit sie für mehr Termine wiederkommen!