Bobby Bare Jr.: The Longest Meow - Liga verhungernder Gentlemen

Bobby Bare Jr.'s Young Criminals' Starvation League: The Longest Meow (Hazelwood / Indigo)

Die Liga der verhungernden Gentlemen. Eine außergewöhnliche ganz klar. Und wehe wer noch im selben Moment den Begriff „Country“ als solches zu dehnen versucht. Selbigem knallt gleich im Opener „Bionic Beginning“ ein derart instabiler Krach entgegen, wie er kunstvoller wohl kaum arrangiert sein konnte. Einer, dessen Wurzeln sich im tiefen Erdreich des Westcoast-Punk mit der Neil Young-Ragged Glory-Ära verheddern. Traditonalisten wenden sich von diesem Punkt an ab. Könnten sich aber an „Back to Blue“ zumindest das nächste wärmende Lagerfeuer auf dem Weg nach Nashville/Tennessee entzünden. Keine Highwaymen jedoch auf längerer Strecke, die Criminals. Um allerlei Schlaglöcher herum blasen Teile von Lambchop, My Morning Jacket, Trail of Dead und Clem Snide als Bares musikalische Begleitagentur dem Land die Eier aus. Nicht weit von „Starvation“ zur „Rebellion“. Hier ganze 39 Minuten. Fast durchgängig rohe Kost, manchmal („Uh Wuh Oh“) auch nur Fragment. Alles zusammengezimmert an gerade mal einem halben Tag. „11 Songs – 11 People – 11 Hours“. Elf Freunde müsst ihr sein. Beinahe exakte 11 Tage früher bei uns auf Tour (ab 13. April), als das Album erscheint (am 27. April). Ok, fast exakt.