The Idle Hands – Eine Tour wie eine Split-Single

Idle Hands

Eine Tour wie eine Split-Single. Es treffen sich Menschen aus Orten, die, um ganz ehrlich zu sein, keiner so recht kennen lernen will. Schweden und Deutschland haben sicherlich reizvollere Zufluchtsorte als Örebro und Magdeburg. Doch es geht ja auch gar nicht um Städte, sondern um die Rückbesinnung im Schoß von Mutter Natur. Das Motto „Rewarding Nature“ macht dazu wiederum Halt in elf Orten zwischen Hamburg, Paderborn und Chemnitz. Auf ihrem Logo spielen sich Junge und Mädchen gut gefüttert auf einer Wolke Herzen zu. Darunter hat es bereits begonnen zu regnen. Ambivalenz und Egalitäten lassen grüßen. Schwedens The Idle Hands mögen sich nach einer amerikanischen Kino-Horrorkomödie benannt haben. Harmlos indes ist ihr zeitloses, zart geknüpftes Songwriting mal gar nicht. Das klingt so heimelig sympathisch nach Low Budget mit Ideen als wäre es (wie in den Anfangstagen der Band) im heimischen Wohnzimmer aufgenommen. Dort, wo Kaffeeflecken mit Staubschichten um die Wette konkurrieren, dürften auch Chase The Dragon ihre Finger im Spiel haben. Was nach Leinwand-Kampfsport klingt, entpuppt sich schnell als Ansammlung fragiler Strukturen mit hoher Melancholiedichte. Synthesizer, Gitarre und eine, sich mitunter in der Deckung verflüchtigenden Stimme. Gestritten wird allerhöchstens mit den eigenen Gefühlen, während das eine oder andere Leck an Emotionen auf den vollgeaschten Teppichläufer tropft. „No Fucking Reason…“ Wer sagt, das Leben sei einfach? „The Idle Dragon Tour 2007“ macht nichts besser. Dafür einiges schöner!