Girls in Hawaii: Plan Your Escape - Detailverliebt und spooky

Girls in Hawaii: Plan Your Escape (Naive / Indigo)

„From Here To There“ hatte vor vier Jahren üppig blühende Landschaften als Umschlag. Solche, in die man seinen Schlafsack werfen mochte. Vielleicht noch ein paar Freunde, dies und das. „Plan Your Escape“ also könnte jetzt beinahe schon als wortwörtliche Fortsetzung funktionieren. Im Detail etwa so nah am Mutterboden wie das Hirschgeweih auf dem Cover. Leise schält sich „This Farm Will End Up In Fire“ aus der Erde und arrangiert sich zu den Erinnerungen ans letzte Arcade-Fire-Album. Uff! Solch Niveau wollen Antonie und seine fünf Mit-Belgier jetzt noch weitere 13 Songs lang halten? Klappt eigentlich ganz gut. Was nicht unversehens harmoniert, wird konsequent auch nicht gezwängt und lieber mal in Knacken und Rauschen verpackt. So, dass von Zeit zu Zeit sich glatt der gute alte geschlossene Kopfhörer anbietet. Es folgen Detailverliebtheit, Spookyness und pur naturgepresste Töne. Zusammengeworfene Ideen, deren Ursprung beidseits aller Mauern eines Ferienhauses in den Ardennen lag. Hier Hundebellen zu einer regnerischen Morricone-Stimmung („5.20.22“), die sich in das gar nicht schattige „Shades of Time“ ergibt. Dort Kinder, Kirmes, Orgellied („Couples on TV“). Durchsetzt mit Melodien, deren Fingerspitzen sich nur zu gerne unter die Haut begeben würden. Tour im April!