Blood Red Shoes: Box of Secrets - Grunge aus der Garage

Blood Red Shoes: Box of Secrets (Cooperative / Universal)

Ein Junge + ein Mädchen = eine Band! Kommt einem irgendwie bekannt vor, oder? Richtig geraten, hier sind die neuen White Stripes, unkt zumindest die
begeisterungsfähige Journaille von der Insel. Mal abgesehen davon, dass bei diesem Duo das Mädel die Gitarre spielt und der Junge trommelt (und mehr
singt als sie), gibt es auch noch eine Menge weiterer Unterschiede. Während die White Stripes ziemlich klar im Blues verwurzelt sind, kann man
Laura-Mary Carter und Steven Ansell guten Gewissens als Grunge-Fans bezeichnen. Es ist genau die Wucht, die rohe Kraft des Grunge, die in den
90ern Bands wie Nirvana oder Mudhoney eigen war und die sich auf Blood Red Shoes' Album „Box Of Secrets“ ins Hier und Jetzt gerettet hat. Das Duo aus Brighton kombiniert diese brachiale Härte in wundersamer Weise mit all den Tugenden,
die man britischer Popmusik zu Recht zuschreibt. Am Ende klingen die beiden tatsächlich wie eine Symbiose aus Nirvana und neueren britischen Helden wie Maximo Park oder den Wombats. Und das auf über 40 Minuten. Zu zweit. Zudem sexy, melodieverliebt und tanzbar. Man kommt jedenfalls als Hörer
unweigerlich aus der Puste und fragt sich, wie die wohl live klingen mögen? Groß sicherlich. Auf „Box Of Secrets“ klingen die 90er jedenfalls so frisch
und ungestüm nach, dass man mal wieder Lust bekommt, sich durch alte Lieblingsplatten zu hören. Auch dafür Danke!