The Long Blondes: Couples - Ab auf den Dancefloor

The Long Blondes: Couples (Rough Trade / Rough Trade)

Lieferten die Long Blondes um die charismatische Sängerin Kate Jackson auf ihrem Debüt „Someone To Drive You Home“ noch zackigen Pop-Punk zwischen Pulp und Blondie, so wagen sie sich auf ihrem unlängst erschienenen Longplayer „Couples“ munter Richtung Dancefloor. Statt sich und den eigenen Erfolg zu kopieren, geht die Band aus Sheffield auf volles Risiko. Das Ergebnis lohnt sich, auch
wenn die Frische und Spritzigkeit des Debüts fehlt. „Couples“ lebt neben Kate Jacksons Stimme und den wie immer eingängigen Songs diesmal in erster Linie vom Mut zum Experiment. Statt knackigen Gitarren bestimmen Synthesizer, Disco-Beat und futuristische Klangschnipsel die Szenerie. Mit der Verpflichtung von Londons Indie-Dance-Papst Erol Alkan hat man Geschmack
bewiesen, aber auch gleichzeitig ein neues Problem: denn die Long Blondes lösen sich so zwar geschickt von ihrem Erstling und den sicherlich nervenden Blondie-Vergleichen, allerdings wird die Richtung noch nicht richtig klar. So ist „Couples“ zwar auf dem Weg zum Dancefloor, aber auch immer noch dem punkigen Gitarrenpop des Debüts verhaftet. Irgendwie zwischen allen Stühlen.
Spannend zwar, aber auch unbefriedigend. Man darf wirklich auf das dritte Album freuen. Dann wissen wir mehr. Wer sich schon vorher ein Bild machen möchte, besuche eines der anstehenden Konzerte.