Brett Anderson: Wilderness - Nicht mehr alleine weinen

Brett Anderson: Wilderness (Edel Records / Edel)

„Was machst du heute Abend?“

„Ich geh ne Runde weinen.“

„Wieso das denn?“

„Ich höre mir die neue Platte von Brett Anderson an.“

„Ist das nicht der Typ von Suede?“

„Genau, und ‚Wilderness‘ ist seine neue Solo-Scheibe.“

„Ganz neu?“

„Ja, sie steht seit heute in den Läden.“

„Und sie ist so schlecht, dass du weinen musst?“

„Nein. Sie ist so dunkel. Düster. Depressiv. Mehr Melancholie geht einfach nicht. Die Songs ziehen einen ganz schön runter.“

„Und warum hörste sie dann?“

„Weil sie gleichzeitig auch einfach schön ist. Wundervolle Melodien, eine eindringliche Stimme, sie erzeugt eine tolle Atmosphäre.“

„Erzähl mal mehr!“

„Brett hat sie fast ganz alleine eingespielt. Und das in gerade mal sieben Tagen. Er singt nicht nur, sondern spielt auch Klavier und manchmal Gitarre. Manchmal hört man die Cellistin Amy Langley, die erste Single ‚Back To You‘ ist ein Duett mit Emmanuelle Seigner.“

„Den Song kenne ich, den kann man doch bei MySpace hören, oder?“

„Stimmt, genau wie zwei andere neue Nummern.“

„Gibt es denn gar nichts zu lachen oder tanzen?“

„Nein, es geht um Liebe, Trauer und Enttäuschungen. Das ist ganz schön persönlich.“

„Und warum grinst du trotzdem so?“

„Weil Brett Anderson am 24. Oktober in der Berliner Passionskirche spielt. Seine bisher einzige bestätigte Show. Da muss ich dann nicht mehr alleine weinen …“