Iglu & Hartly: & Then Boom - Durchgeknallte Amis in der Einfahrt

Iglu & Hartly: & Then Boom (Mercury / Universal)

Es gibt Dinge, die man eigentlich abgehakt hatte. Die Stimme und den Rhythmus etwa zu „Blue Dabedi Dabedei“, diesem Siewissenschon. Oder die Bloodhound Gang in ihren legendären Affenkostümen aus „The Bad Touch“. Und plötzlich steht das Haus, ach was, die ganze Straße voll. Durchgeknallte Amis in der Garageneinfahrt, Synthies, Euro(disco)paletten und Rockbandutensilien im Vorgarten geparkt. Kirchenglocken beginnen zu läuten, überall springen Fernseher an und zeigen wahlweise kalifornische Soaps oder den nächsten besten Scary Horrorst(r)eifen. Iglu & Hartlys Frontmann Jarvis stellt sich als Rapper vor, könnte aber genauso gut den Refrain zu Starships „We built this city“ aus dem sportlichen Oberteil ziehen. So sicher, wie er gerne in Interviews zu Besten gibt, von Tom Petty, den Pointer Sisters, Janet Jackson, Tina Turner und Ace of Base inspiriert worden zu sein. Wählte man jedoch eine imaginäre Quersumme (ohne Petty) der angeblichen Vorbilder und mischte sie mit einem simpel gestrickten Abbild der Red Hot Chili Peppers (wer mag, erinnere sich an dieser Stelle auch gerne an die legendären Socken), käme das der mopsfidelen Angelegenheit auf „& Then Boom“ von zumindest einer ihrer vielen Motherfuckin'-Seiten näher. Spätestens jedoch wenn es im programmatischen „Whatever We Like“ klingt, als wühlte Marshall Mathers sich persönlich in den Hawaiianischen Sandstrand, um am anderen Ende der Welt mit dem Schädel gegen einen ausrangierten Synthesizer Baujahr 1983 zu bangen, ist alles gesagt. In Anbetracht der grellen Bühnenoutfits bleibt mit Pink dann nur noch eines festzustellen: „You better get this party started!“ Tour im Dezember, präsentiert von POP FRONTAL! Unfassbar unverpassbar!