Phillip Boa & The Voodooclub: Diamonds Fall - Boa tourt

Phillip Boa & The Voodooclub: Diamonds Fall (Constrictor / Rough Trade)

Runde 25 Jahre ist es her, dass Phillip Boa den Voodooclub gründete und anfing, sich durch Pop wie Punk, durch Wave wie Avantgarde zu spielen, regelmäßig Platten zu veröffentlichen, durch die Welt zu reisen und Erfolge einzuheimsen. Etwas vormachen muss uns der gute Mann also im Grunde nichts mehr. Er ist und bleibt einer der Großen des Landes. Für viele eine Ikone und ein Held, für manche – wie Die Ärzte wohl – ein Depp, für die meisten eine Persönlichkeit und ein „interessanter“ Mensch. Und aktuell wieder unterwegs, um sein neues „Diamonds Fall“-Album auf seine Live-Tauglichkeit zu testen. Ob Can-Trommler Jaki Liebezeit auch mit auf Tour kommt, wissen wir nicht. Auf der Platte jedenfalls setzte er sich ans Schlagzeug. Auch bei den Aufnahmen mit dabei waren unter anderem Produzent Tobias Siebert (Sänger und Gitarrist von Klez.e, Gitarrist bei Delbo) und natürlich Pia Lund. Alle gemeinsam haben eine feine Indie-Platte voller Melancholie und Beats gemacht, die es sicherlich nicht schafft, Horden an neuen Fans zu rekrutieren, die aber durchaus ihre schönen Momente hat. Der Opener und Titeltrack zum Beispiel ist eine monoton-warme Ballade, „Lord Have Mercy With The 1-Eyed“ geht ein wenig ans Herz, bei „60's 70's 80's 90's 10“ wird's kurzzeitig albern, und mit „DJ Baron Cabdriver, „The World Has Been Unfaithful“ und besonders „The Race Is Over“ runden schöne Popsongs das Ganze gut ab. Ohne restlos zu überzeugen oder zu begeistern. Aber das kann der gute Mann dann ja immer noch auf der Bühne …