Sind es im Falle Cosmo Jarvis einfach die kleinen Dinge, die sofort Funken rund um die Seele schlagen? Oder ist „Tell me who to be“ oberflächlich gesehen lediglich die nächste dreiste Abhandlung unter Zuhilfenahme der uralten Dylan-Idee. Halten wir also fest: Die Sache mit den fliegenden Zetteln haben wir schon öfter gesehen und ist mit all ihren zappelnden Papierfiguren ja trotzdem ein sehr lebendiger Notizblock des Lebens als solches. Die latente hibbelige Überaktivität des jungen Briten Cosmo Jarvis jedoch spiegelt sich gleich nicht minder in den leicht vergilbten Bildern wider. Den 23-jährigen dabei auf ein einziges Genre festzunageln ist, wen überrascht es jetzt noch, im weiten Versuchsfeld von Sprechgesang und Lieder schreiben nur schwerlich möglich. So vermutet auch der Pressetext wohl nicht zu Unrecht, dass man sich nicht recht sicher sei, wie es denn um den ausreichenden Schlaf des Künstlers bestellt sei. Wer also auf mehrdimensionale Unterhaltung setzt und sich vor reinen, roten Albumfäden im Konzert scheut, wer den Künstler gerne als unerschlossen wie unentschlossen wahrnimmt, wird sich wohlfühlen auf Cosmo Jarvis' Tour im Januar.
