Wer Findus sucht, findet zunächst nicht notwendigerweise immer Findus drin. Tiefkühlkost im knackigen Aggregatzustand ist aber gar kein so furchtbar schlechtes Stichwort für das neue Album „Vis a Vis“ der wahren Findus. Eingefrorene Düfte der Großstadt klirren da ohne wirkliche Verlockung. Nehmen wir uns aber zunächst Zeit für eine kurze „poppig-wütende“ Abendblatt-Presseschau. Oder folgen den extrovertierten Ungereimtheiten des Gisbert z. K. auf den Wanderspuren der jungen Menschen. Lieblingszitat: „Ich mag diese schmutzigen Gitarren. Nie wieder waschen bitte.“ Intro, ich liebe dich. Pathetisch wird es auf „Vis a Vis“ zuweilen, wenn Findus Adam Yauch in aller Würde nachtrauern oder dich Krankenhaus („Nachtwache“) machen. Manchmal oder öfter treffen sie auch das TurboPotzKantlager auf dem Viertel des Weges, natürlich kommen Moneten & Ängste im urbanen Kontext zum lauten Wort, bekommt die Königsdisziplin aller sozialen Netzwerke ihre verdiente Ambivalenz attestiert. Und warum das Molotow nicht mehr steht, haben wir ja allesamt (außer Madsen vielleicht … hahaha) immer noch nicht begriffen. Derweil glotzt „Vis a Vis“ nicht nur auf wohltuend unprätentiöse Weise vorwurfsvoll auf andere Individuen, sondern blickt auch mal in den zerkratzten eigenen Spiegel. „Kleiner Quälgeist – große Freundschaft“ hätte zum „Vis a Vis“-Film hier durchaus auch sehr treffend gepasst. Tour startet im April.
